Die Geschichte Henterns
4.000-1.800 v. Chr.
Von den Anfängen
Ein Fund im Mühlbach, bei dem es sich um ein Steinbeilchen handelt, zeugt von ersten menschlichen Spuren auf dem heutigen Gemeindegebiet.
Zeit der Kelten
Zahlreiche Funde geben Auskunft über das Leben in der Region um Hentern zur Zeit der Kelten. Vermutlich geht auch der Ortsname Henterns auf die Kelten zurück.
3. Jahrhundert
Funde aus der Römerzeit
Bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1973 wurden in der Henterner Kirche Teile eines römischen Grabreliefs aus dem 3. Jahrhundert entdeckt.
Die Mettlacher Wallfahrten
Hentern gehört zu den Gemeinden, die namentlich in den Wallfahrtslisten der Abteikirche Mettlach aus dem 10. Jahrhundert genannt wird.
Die Schenkung Adalberos
„Hemtre“ gehört zu den Höfen, die dem Benediktinerkloster Eucharius vermacht wurden.
Die Bestätigungsbulle
Papst Eugen III bestätigt dem Kloster Eucharius sämtliche Besitzungen, unter denen auch der Hof von „Hentre“ und die dortige Kirche aufgeführt sind.
Die Kramesmühle
Vermutlich im 12. Jahrhundert wurde in Hentern durch das Kloster St. Matthias eine Mühle erbaut, die sogenannte Kramesmühle.
Die Pfarreigründung
Mit der Bestellung eines eigenen Vikars für die Orte Hentern und Lampaden, der seinen Sitz in Hentern hatte, erfüllt die Gemeinde die kirchenrechtlichen Voraussetzungen für eine eigenständige Pfarrei.
Höhepunkt der Hexenverfolgung im Trierer Land
In den Jahren von 1587 bis 1593 sollen insgesamt 368 Männer und Frauen aus 20 Orten aus dem Raum Trier den Scheiterhaufen bestiegen haben.
Der 30-jährige Krieg
Der 30-jährige Krieg erreicht den Hochwald. Hentern zählte zu den Dörfern, die infolgedessen nahezu oder zeitweise sogar gänzlich ausgerottet waren.
Der polnische Thronfolgekrieg
Der Hochwald wird erneut zum Kriegsschauplatz. Als die Kämpfe das Trierer Land und den Hunsrück erreichen, werden zahlreiche Dörfer, darunter Hentern, Lampaden und Baldringen geplündert und verwüstet.
Formung eines Kirchenchors
Bei einer handschriftlichen Quittung aus dem Jahr 1735 des damaligen Pfarrers Nikolaus Lunguich soll es sich um den ersten Nachweis eines Chors in Hentern handeln.
Auswanderung ins Banat
Die Kriegswirren, Armut und Missernten treiben Bauern- und Handwerkerfamilien dazu, ihre Heimat zu verlassen und ins Banat – eine Landschaft in Nordost-Jugoslawien und West-Rumänien, auszuwandern.
Hentern in der napoleonischen Zeit
1798 wird die französische Verwaltungsstruktur eingeführt. Hentern gehört ab diesem Zeitpunkt dem Kanton Saarburg des Départments Saar an. Infolge der Säkularisation geht die ehemalige Bannmühle in Hentern in Privatbesitz über.
Wiener Kongress
Nach dem Wiener Kongress und dem Zweiten Pariser Frieden untersteht Hentern ab 1. Juli 1816 preußischer Herrschaft.
Die Jägermühle
Die Mühle in der heutigen Form besteht seit 1847, es gab aber wahrscheinlich eine Vorgängermühle.
Neubau der Kirche
Der Grundstein für einen Neubau der Kirche wird am 1. Mai 1853 gelegt.
Auswanderung nach Amerika
In der Zeit zwischen 1857 bis 1884 gibt es Nachweise von 11 Personen aus Hentern, 12 aus Baldringen, 27 aus Schömerich, 43 aus Paschel sowie 6 Personen aus Steinbachweier, die ihr Glück in der neuen Welt suchten.
Schulwesen in Hentern
Den ersten schriftlichen Nachweis einer Schule in Hentern stellt ein im Januar 1863 von der Bürgermeisterei Zerf angelegtes Register dar.
Die Feldkapelle
Die Feldkapelle am Ortseingang wird durch Matthias Hennen errichtet.
Eröffnung der Hochwaldbahn
Mit der Eröffnung der sogenannten Hochwaldbahn, auch Ruwertalbahn, bekommt Hentern Anschluss an die Bahnverbindung Trier – Türkismühle.
Das Pfarrhaus
Errichtung des villenartigen Pfarrhauses durch die Bauunternehmung Johann Schmitt aus Oberzerf.
Die Mutter-Gottes-Kapelle
Errichtung einer Mutter-Gottes-Kapelle an der Ecke Schulstraße/Bahnhofstraße durch Johann Wagner.
Eintritt ins Saargebiet
Hentern wird gemeinsam mit 80 weiteren Gemeinden zeitweise dem Saargebiet angegliedert.
Gründung Örtliches Volksbildungswerk Hentern
Zusammen mit Felix Pütz, dem Lehrer der Volksschule, gründet Pfarrer Jakob Schmitz im Dezember 1957 das örtliche Volksbildungswerk Hentern.
Gründung Sportverein
Aus einem anfänglich reinen Fußballverein entsteht der Sportverein Hentern, der heute mehrere Abteilungen umfasst.
Heute
Heute zählt die Gemeinde Hentern rund 400 Einwohner. Verschiedene Gruppen und Vereine bieten die Möglichkeit, aktiv zu sein und sich zu engagieren. Auch über die Dorfmoderation, die im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes angeregt wurde, können Gemeindemitglieder das Leben in Hentern aktiv mitgestalten.
Quellen und weiterführende Literatur
Binsfeld, W. (1973). Ein römisches Grabmal in Hentern, Kreis Trier-Saarburg, in: Archäologisches Korrespondenzblatt 3, 439-440, Taf. 91.
Christoffel, E. (1981). Der Hochwaldort Zerf am Fuße es Hunsrücks. Landschaft – Geschichte – Kultur – Gegenwart. Ein Beitrag zur Geschichte des Hochwaldes. W. Rassier.
Christoffel, E. (1999). Die Stadt Trier und das Trierer Land. Begegnungen, Verbindungen, Austausch, Zusammenarbeit und Spannungen zwischen Stadt und Land in Vergangenheit und Gegenwart. Edition Spee Verlag.
Leineweber, J., Martini G. (1981). Greimerath. Geschichte eines Hochwaldortes (Ortschroniken des Trierer Landes, 15). Neu & Co.
Pfarrgemeinde Hentern (Hrsg.) (2006). 150 Jahre Pfarrkirche St. Georg Hentern. 1856-2006. Schneider & Alt GmbH.
https://www.hunsrueck-nahereise.de/ortsliste-a-z/vg-kell-am-see/hentern (abgerufen am: 18.12.2021)
https://www.wikiwand.com/de/Hentern (abgerufen am: 18.12.2021)
https://www.ruwer-hochwald-radweg.de/thementouren/burgen-muehlen/muehlen-an-der-ruwer/ (abgerufen am: 18.12.2021)
https://www.milldatabase.org/mills/germany-die-muhle-hentern_id_12568 (abgerufen am: 18.12.2021)
https://kulturdb.de/suche.php (abgerufen am: 18.12.2021)
http://www.hochwasser-rlp.de/karte/einzelpegel/flussgebiet/mosel/pegel/HENTERN (abgerufen am: 18.12.2021)
http://home.hochwaldkelten.de/ (abgerufen am: 18.12.2021)